06.07.2017 |
Bis Ende 2018 wird die Telekom ihr gesamtes deutsches Telefonnetz auf All-IP umstellen.
Alternative Anbieter und Netzbetreiber werden nachziehen müssen. Was Sie beim Wechsel beachten sollten, welche Möglichkeiten sie haben und welche Gefahren lauern – ein Überblick
Mit VoIP verbinden viele Nutzer bislang knackende Leitungen und schlechte Sprachqualität. Dank Breitbandnetzen gehört dieses Szenario aber meist der Vergangenheit an.
Im Gegenzug steht ISDN seit mehr als 20 Jahren als zuverlässige Standardtechnologie bereit, die von der Mehrheit der deutschen Unternehmen eingesetzt wird – und sie funktioniert meist tadellos. Diese Tatsache ist der Hauptgrund dafür, dass von ca. 70% der deutschen Unternehmen und mittelständischen Betriebe keinerlei Ambitionen ausgehen eine Änderung in der Telefonie herbeizuführen. Der Druck zur Umstellung geht also fast alleine von den Betreibern aus!
IP-Telefonie? Cloud-Telefonie? VoIP? Was ist das?
VoIP, IP-Telefonie und Internet-Telefonie sind de facto ein und dasselbe. Cloud Telefonie hingegen ist eine VoIP-Variante bei der die Gespräche nicht über firmeneigene Server, sondern über ausgelagerte „virtuelle Telefonanlagen“ eines Betreibers laufen. Dieser sorgt dafür, dass Sprach-, Fax-, und Video-Kommunikation über das Internet abgewickelt werden und nicht wie sonst üblich über das öffentliche Telefonnetz (PSDN).
Voraussetzung für eine voll funktionsfähige Telefonanlage in der Cloud ist ein Internetzugang mit 100 bis 150 Kilobit pro Sekunde im Upload.
Für die von ISDN gewohnten Codecs G.711 und G.722 empfiehlt sich eine Bruttobandbreite von 100 Kilobit pro Sekunde. Da sich beide Codecs mit netto 64 Kilobit pro Sekunde begnügen und G.722 mit einer doppelten Abtastrate – 16 statt acht Kilohertz (kHz) – auf HD-Qualität kommt ist VoIP wieder interessant.
Ein klarer Vorteil der SIP-Technologien ist unter anderem die erhöhte Flexibilität und die Möglichkeiten des einfachen Einrichtens und Einbindens in Unified-Communications-and-Collaboration-Strategien des Unternehmens.
Lohnt der Umstieg und warum?
Ein Umstieg kann sich aus mehreren Gründen für Unternehmen lohnen: effizientere Abläufe, neue Geschäftsprozesse und die Integration von mobilen Geräten. IP-Cloud- und IP-Centrex-basierte Telefonanlagen und Unified-Communications (UC) Lösungen gelten schon heute als die „Enabler“ (die Möglichmacher) in der Branche.
Konkret bedeutet das, dass Telefon und Internet über eine Leitung laufen und sich Anschluss- und Wartungsaufwand drastisch reduzieren. Kommunikationsanwendungen verschmelzen, Unified Communicatons greifen ineinander wenn Geräte wie Computer, Smartphones und Tablets Seite an Seite agieren. Schlussendlich wird das Smartphone zur Nebenstelle der TK-Anlage so dass Mitarbeiter quasi überall Ihr Büro aufschlagen können und per Rufumleitung erreichbar sind. Dies kann die Zusammenarbeit mit Kunden und Geschäftspartnern optimieren und erleichtern.
Grade kleine und mittlere Unternehmen können mithilfe dieser Optionen mehr Professionalität ausstrahlen, Funktionen einer großen TK-Anlage nutzen – bei gleichzeitiger Kostenreduzierung. Die klassische Festnetztelefonie und die entsprechenden Endgeräte könnten schon bald der Vergangenheit angehören wenn die Kommunikation bei der IP-Telefonie genauso gut über den PC, das Notebook oder das Smartphone abgewickelt werden kann.
Das wiederum spart Kosten wenn z.B. im firmeneigenen Cloud-Netzwerk weltweit kostenlose Ferngespräche geführt werden können und es monatlich künd- und skalierbare Tarifmodelle gibt. Die meisten Experten sehen den Markt für Cloud- und IP-Telefonie als Wachstumsmarkt – nicht erst seitdem die Telekom angekündigt hat ihr gesamtes Telefonnetz auf All-IP umzustellen. Laut Brancheninsidern sind im Segment bei Unternehmen bis 1.000 Mitarbeitern im deutschen UCaaS-Markt (Unified-Communications-as-a-Service) Steigerung bis zu 23 Prozent im Zeitraum von 2016 bis 2018 möglich. Dies entspricht einer Steigerung von 195 Mio. EUR auf 296 Mio. EUR.
Auch der gestiegene Anteil der VoIP-Anschlüsse unterstützt diese These: Allein von 2015 stieg er laut Bundesnetzagentur von 31 auf knapp 40 Prozent!
#angstvordercloud
Klar sehen viele Firmen und Unternehmen die Vorteile beim Umstieg auf All-IP. Allerdings bleiben auch Vorbehalten und Zweifel.
Zwar geben laut einer Studie des Techberatungsunternehmens NFON rund 43 % der Entscheider an, dass ihre Sicherheitsbedenken lediglich ein Gefühl sind und mehr als 40% sind sich sicher, dass sie nach dem Abschalten von ISDN nicht vermissen werden – dem gegenüber stehen aber auch über ein Drittel der Befragten die sich bis Ende 2016 noch gar nicht mit All-IP beschäftigt haben.
Offen bleibt laut Brancheninsidern auch wie lange ISDN in der Form noch unterstützt wird. Ob 1und1 (bis 2020) oder Vodafone (bis 2022) Ihre Versprechen einhalten können ISDN weiter zu unterstützen wird offen angezweifelt.
Lohnt sich der Wechsel der Hardware?
Vor dem Wechsel sind einige Dinge zu beachten! Bspw. ob sich bestehende ISDN-Hardware in neue Systeme integrieren lassen oder nicht. Vielen Telekom-Kunden haben erst nach der Umstellung auf All-IP bewusst wahrgenommen, dass ihr Router ISDN-Telefone gar nicht oder nur kabellos und dann mit wenigen Leistungsmerkmalen unterstützt.
Die gute Nachricht aber lautet:
Die Preise für IP-Telefone sind gesunken, so dass ein Wechsel auf All-IP nicht allzu teuer wird. Je früher man also den Wechsel und die Umstellung auf All-IP plant und angeht, desto besser sind die Aussichten eine optimal zugeschnittene Lösung zu erhalten. Es lohnt sich auch darauf zu achten, dass sich IP-Equipment lohnt, das sich jederzeit in Unified-Communications-Umgebungen einbinden lässt.
Welche Lösung für Ihr Unternehmen?
Wenn die Entscheidung für die passende Lösung gefallen ist, geht es darum den passenden Anbieter zu finden. Es gilt zu überlegen ob intern genügend Bandbreite verfügbar ist um Anwendungen in Echtzeit realisieren zu können und somit die Service-Qualität geliefert werden kann?
Auf Anbieter Seite sollte geprüft werden ob der Support den Anforderungen genügt. Bei tenios erhalten Sie exzellente Business-Telefonie
Fazit:
Es macht durchaus Sinn sich mit den neuen Gegebenheiten frühzeitig auseinanderzusetzen und einen entsprechenden Plan zu erstellen der auch andere betroffene Abteilungen im Unternehmen mit einbezieht.
Lassen Sie sich von führenden Anbietern beraten und Angebote und Lösungen erstellen, damit Sie auch in Zukunft das volle Potential aus All-IP schöpfen können.